Wer in Beruf weiterkommen möchte und dafür wichtige Qualifikationen braucht, für den empfiehlt …
Weiterbildung
Weiterbildung durch Fernstudium und AbendschuleGründe für eine Weiterbildung gibt es reichlich. Da ist der IT-Spezialist, der nach Höherem strebt und durch die Maßnahme Aussicht auf eine lukrative Beförderung erhält. Oder die ehemalige Sekretärin, die nach einer jahrelangen Kinderpause nicht mehr in ihren Beruf zurückfindet und sich letztendlich für eine Umschulung entscheidet. Viele Arbeitnehmer haben aber auch Angst, auf Dauer nicht mehr konkurrenzfähig bleiben zu können, da ständig neue innovative Entwicklungen den Markt erobern.
Aktuelles Fachwissen
Teilnehmer von Weiterbildungsmaßnahmen werden auf die permanent wechselnden Entwicklungen in ihrem Beruf professionell vorbereitet. Anders wäre es auch gar nicht möglich, Schritt zu halten oder nach Möglichkeit sogar einen Schritt voraus zu sein. Es gibt mittlerweile wohl kaum einen Beruf mehr, der sich nicht kontinuierlich weiterentwickelt: Diesen stetigen Veränderungsprozessen können Sie nur mit sehr viel Engagement, Flexibilität und Kompetenz begegnen. Wer immer nur auf der Stelle tritt, wird früher oder später in der Masse untergehen und keine Chance mehr haben, neue Wege zu gehen. In einer globalisierten Welt bestehen zu können, wird schließlich immer schwieriger.
In unserem beruflichen Alltag werden nahezu täglich Kompetenzen erwartet, die weit über das einst in Ausbildung oder Studium Erlernte hinausgehen. Viele fühlen sich bereits überfordert oder können mit dem täglichen Druck und der übergroßen Erwartungshaltung nicht mehr umgehen. Eine Weiterbildungsmaßnahme kann ein Ausweg aus einer solchen Krise sein. Die Belastung wird zwar zunächst für einen gewissen Zeitraum ansteigen, nach Beendigung der Maßnahme kann der Teilnehmer mit den hohen beruflichen Anforderungen aber deutlich besser umgehen, was natürlich auch für mehr Zufriedenheit sorgt.
Mehr Selbstbewusstsein
Wer Fachkompetenz zeigen kann, hat auch automatisch ein sicheres Auftreten und wirkt selbstbewusst. Wer sich jedoch in beruflicher Hinsicht oft unsicher ist, zweifelt früher oder später an sich selbst. Diese Unsicherheit schlägt sich dann nach kurzer Zeit in einem mangelnden Selbstbewusstsein nieder, was dazu führt, dass der Mensch nicht nur unzufrieden, sondern richtiggehend unglücklich wird. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu ernsthaften Depressionen kommen, die ärztlich behandelt werden müssen. Ein Rettungsanker in Form einer Weiterbildung ist dagegen ein probates Mittel, um den Weg aus der persönlichen und beruflichen Krise zu finden.
Verschüttetes ausgraben
Gerade bei Frauen, die eine längere Familienpause hinter sich haben, sind viele fachbezogene Aspekte ihres Berufes in Vergessenheit geraten. Das ist ja auch kein Wunder: Wer beispielsweise fünf oder mehr Jahre keine Buchhaltung erledigt hat, kann bei einem Wiedereinstieg unmöglich alle wichtigen Details mehr wissen. Eine Weiterbildung kann daher auch eine Auffrischung sein, die längst verschüttetes Wissen wieder ausgräbt, untermauert und festigt. Auch dies steigert natürlich das Selbstbewusstsein, so dass der Wiedereinstieg ins Berufsleben mit hoher Wahrscheinlichkeit von Erfolg gekrönt sein wird. Nicht anders ergeht es Arbeitnehmern, die nach längerer Krankheit oder Arbeitslosigkeit wieder in ihren Beruf einsteigen. Auch hier kann es sinnvoll sein, altes Wissen aufzufrischen und neue Kenntnisse zu erwerben.
Diese Eigenschaften sollten Sie mitbringen
Eine Weiterbildung, egal, ob als Fernstudium oder in einer Abendschule, ist immer enorm kräftezehrend. Das gilt vor allem dann, wenn es sich um eine berufsbegleitende Maßnahme handelt: Nach Feierabend und am Wochenende müssen dann Bücher gewälzt und Aufgaben erledigt werden, obwohl die nötige Power eigentlich gar nicht mehr vorhanden ist. Sie benötigen also eine gehörige Portion Durchhaltevermögen und den festen Willen, die Maßnahme trotz aller Widrigkeiten bis zum Ende durchzuziehen. Sie sollten zudem über ein hohes Maß an Disziplin verfügen und auch dann bereit sein, sich ihrem Lernstoff zu widmen, wenn sie eigentlich viel lieber etwas völlig anderes tun möchten.
Haben Sie Familie und Kinder, könnte dies ganz besonders schwerfallen. Ob laute Geräuschkulisse, familiäre Verpflichtungen oder eventuell sogar Streitigkeiten: Wer für Kurse oder Seminare lernen muss, darf sich nicht ablenken lassen und muss auch in schwierigen alltäglichen Situationen konzentriert bei der Sache bleiben. Letztendlich spielt aber auch das finanzielle Budget eine große Rolle: Die meisten Weiterbildungsmaßnahmen sind nämlich recht kostspielig. Wer nicht auf eine finanzielle Förderung hoffen kann, sollte sich daher rechtzeitig Rücklagen schaffen und für ein angemessenes finanzielles Polster sorgen.
Insgesamt gesehen ist eine Weiterbildung immer auch eine erhebliche nervliche Belastung, die nicht nur Spuren bei dem Teilnehmer hinterlässt, sondern auch bei nahen Angehörigen. Doch nach erfolgreicher Beendigung dürfen Sie dann auch mit Stolz die Früchte der anstrengenden Zeit ernten und sich auf Ihre neuen beruflichen Perspektiven freuen.
Möglichkeiten im Überblick
Berufliche Fort- und Weiterbildungen sind heutzutage die Schlüssel zu einer erfolgsversprechenden Karriere. Glücklicherweise sind die Möglichkeiten, sich ausreichend zu qualifizieren, inzwischen vielfältiger denn je, so dass selbst sehr unregelmäßige Arbeitszeiten oder familiäre Verpflichtungen kein Hinderungsgrund sein müssen. Wer möchte, kann sich sogar ganz bequem in den eigenen vier Wänden neues Wissen aneignen. Gerade weil das Angebot an Instituten und Bildungseinrichtungen aber mittlerweile so groß ist, ist es wichtig, dass Sie sich vorab über die einzelnen Maßnahmen gründlich informieren. Planen Sie daher ruhig etwa Zeit ein, um sich einen umfassenden Überblick über die einzelnen Anbieter zu verschaffen, und wägen Sie dann sorgfältig ab, welche Maßnahmen zu ihren ganz persönlichen Bedürfnissen und Ansprüchen besonders gut passen.
Volkshochschulen
Volkshochschulen gibt es inzwischen in nahezu jeder Stadt, oft befinden sich zusätzlich sogar kleinere Außenstellen in ländlichen Regionen. Das Kursangebot besteht aus den verschiedensten Lehrveranstaltungen, die je nach Thematik von unterschiedlicher Dauer sind. Oft finden die Kurse am Vormittag oder in den Abendstunden statt. Volkshochschulen sind gemeinnützige Einrichtungen, die sich nur zum Teil durch die Lehrgangsgebühren finanzieren. Zuschüsse von Ländern und Gemeinden sowie Fördergelder des Bundes machen den größten Anteil aus, was für die Teilnehmer einen großen Vorteil bietet: Die Kosten für die Maßnahmen sind aus diesem Grund nämlich nur sehr gering. Auf diese Weise kann quasi jeder, der den Wunsch hat, sich in irgendeinem Bereich weiterzubilden, die Angebote der Volkshochschulen in Anspruch nehmen.
So verlockend und interessant sich dies auch anhört, für eine professionelle berufliche Weiterbildung ist die Volkshochschule nur sehr bedingt geeignet. Angeboten werden nämlich in erster Linie Kurse, die zwar zur sogenannten Erwachsenenbildung gehören, aber nur in den seltensten Fällen wirklich fach- oder berufsspezifisch sind. Das Spektrum reicht von Sport- und Entspannungsangeboten über Handarbeits- und Kochkurse bis hin zu gesellschaftspolitischen Vorträgen und Studienreisen. Eine gewisse Perspektive bieten immerhin die zahlreichen Sprachkurse, die auch seltene oder exotische Sprachen berücksichtigen. Jedoch werden die Abschlüsse und Zertifikate im Rahmen einer späteren Bewerbung nur in den seltensten Fällen von Unternehmen anerkannt. Ähnliches gilt für die vielen EDV-Kurse, die aber dennoch gerade für Computerlaien von unschätzbarem Wert sind. Selbst Menschen, die noch nie im Leben vor einem PC gesessen haben, können in der Volkshochschule in kurzer Zeit alle wichtigen Grundlagen erlernen. Für den privaten Bereich, als Vertiefung eines Hobbys oder auch ganz einfach zur sinnvollen Freizeitgestaltung sind die Kurse daher sehr gut geeignet, wer dagegen beruflich ernsthaft weiterkommen möchte, sollte sich an eine andere Institution wenden.
Betriebsinterne Weiterbildung
Betriebsinterne Weiterbildungen werden meist nur von sehr großen Unternehmen angeboten. Im Wesentlichen geht es dabei darum, gleichzeitig eine größere Anzahl an Mitarbeitern mit neuen Techniken, Entwicklungen oder Maschinen vertraut zu machen. Teilweise erhalten aber auch nur einzelne Mitarbeiter die Möglichkeit, an einer derartigen Maßnahme teilzunehmen. Auch Softwareschulungen, Sprachkurse oder Kommunikationstrainings fallen häufig in diesen Bereich. Oft werden zu diesem Zweck externe und speziell geschulte Trainer ins Unternehmen geholt, in seltenen Fällen erfolgt die Schulung über das sogenannte E-Learning am Computer. Immer mehr im Kommen ist aber auch das Corporate Training. Externe Schulen und Bildungsinstitute, die in fast allen Fällen privat geführt werden, übernehmen dabei spezifische Schulungen für verschiedene Unternehmen.
Betriebsinterne Weiterbildungen bieten eigentlich nur Vorteile und sollten nach Möglichkeit immer in Anspruch genommen werden. Ganz abgesehen davon, dass Sie bei einer Nichtteilnahme ohnehin einen schlechten Eindruck bei Vorgesetzten und Kollegen hinterlassen, bleiben Sie auf diese Weise innerhalb des Unternehmens wettbewerbsfähig und untermauern Ihre Position. Schließlich bekommen Sie genau das Wissen vermittelt, dass Sie für Ihren Arbeitsbereich auch benötigen. Außerdem können solche Weiterbildungen Hand in Hand mit praktischen Tätigkeiten durchgeführt werden, so dass das erlernte Wissen nicht nur Theorie bleibt.
Fernuniversitäten / Fernlehrgänge
Die Teilnahme an einer Maßnahme einer Fernuniversität oder einer Fernschule kann eine sinnvolle Alternative zum klassischen Bildungsinstitut sein. Der Teilnehmer ist von Unterrichtszeiten weitestgehend unabhängig und kann sich dem jeweiligen Lernstoff relativ flexibel widmen. Disziplin ist dabei aber sehr wichtig, denn das Lernen im häuslichen Umfeld verlockt gerne auch mal zu der einen oder anderen längeren Pause oder gar Auszeit. Wichtig: Viele Maßnahmen beinhalten auch Seminare oder Lehrveranstaltungen, deren Besuch zwingend erforderlich ist.
Fernuniversitäten
Wer ein Studium mit einem offiziellen akademischen Abschluss absolvieren möchte, aber aus unterschiedlichen Gründen keine Hochschule besuchen kann, hat die Möglichkeit, an einer Fernuniversität zu studieren. Allerdings müssen auch hier natürlich verschiedene Zulassungsvoraussetzungen erfüllt werden. Die erste und bislang auch einzige staatliche Fernuniversität in Deutschland befindet sich in der nordrhein-westfälischen Stadt Hagen. Dort können Sie unterschiedliche Abschlüsse erlangen: Diplom- und Mastergrade sind dabei genauso möglich wie ein anerkannter Bachelor-Abschluss. Die Fernuniversität Hagen besteht aus vier Fakultäten: Kultur- und Sozialwissenschaften, Mathematik und Informatik, Wirtschaftswissenschaft sowie der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Rund 80.000 Studierende nehmen regelmäßig das umfangreiche Angebot in Anspruch. In ganz Deutschland verteilt befinden sich zudem Regional- und Studienzentren, die den Studenten die Möglichkeit geben, Klausurvorbereitungsveranstaltungen und andere Kurse wohnortnah zu besuchen. Darüber hinaus gibt es inzwischen aber auch mehrere private Institute, die Fernstudiengänge anbieten.
Fernlehrgänge
Auch bei einem Fernlehrgang bestimmen Sie Ihr persönliches Lerntempo im Großen und Ganzen selbst, wobei Ihnen aber natürlich keine unbegrenzte Zeit zur Verfügung steht. Der Zeitrahmen wird von den Instituten aber sehr großzügig gesteckt, so dass Unterbrechungen durch Krankheit, Urlaub oder berufliche Stressphasen normalerweise problemlos möglich sind. Ein Fernlehrgang kann zu den unterschiedlichsten Abschlüssen führen, die auf dem Arbeitsmarkt auch oftmals anerkannt werden. Viele Teilnehmer nutzen aber auch die Möglichkeit, einen Schulabschluss per Fernlehrgang nachzuholen, so beispielsweise die Mittlere Reife oder sogar das Abitur. Typische Lehrgangsthemen sind ansonsten vor allem Informatik, Sprachen, Wirtschaft und Technik. Eine Teilnahme kann die Chancen auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig verbessern, denn die Inhalte, die vermittelt werden, sind durchaus anspruchsvoll und alles andere als eine nette Freizeitbeschäftigung. Darüber hinaus werden aber auch Lehrgänge angeboten, die hauptsächlich private Interessensgebiete beinhalten. Das können Hobbys wie Fotografie und Astrologie sein, aber auch kreative Beschäftigungen wie Zeichnen und Malen oder Raumgestaltung.
Präsenzkurse an Universitäten
Präsenzkurse an Universitäten können natürlich ebenfalls zur beruflichen Weiterbildung genutzt werden. Meist handelt es sich bei diesen Kursen um einzelne Module, die jeweils aufeinander aufbauen und sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Es gibt inzwischen zahllose Fächer und Fachbereiche, die zu den unterschiedlichsten Abschlüssen führen können. Je nach Fachbereich ist es inzwischen auch durchaus üblich, ergänzende E-Learning-Angebote wahrzunehmen, die das Gelernte vertiefen, erweitern und festigen. Eine konsequente und regelmäßige Teilnahme an den Präsenzkursen ist für einen erfolgreichen Verlauf dieser Art der Weiterbildung jedoch unbedingt notwendig. Außerdem müssen teilweise sehr umfangreiche Zugangsvoraussetzungen erfüllt werden, um überhaupt teilnehmen zu können. Letztendlich sind Präsenzkurse aber auch ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, da es sich fast immer um ein Vollzeitstudium handelt und während des gesamten Zeitraumes keine berufliche Tätigkeit ausgeübt werden kann.
Studieren ohne Abitur
Ein Studium ist in Deutschland mittlerweile auch ohne Abitur und Fachhochschulreife möglich. Allerdings müssen ersatzweise natürlich einige andere Voraussetzungen erfüllt werden. Das kann beispielsweise eine erfolgreich absolvierte Meisterprüfung sein oder auch eine mehrjährige Berufserfahrung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der dem gewünschten Studienfach inhaltlich und fachlich ähnelt. Wesentlich schwieriger ist der Einstieg in ein Studium mit einer Zulassungsbeschränkung. Dies betrifft in erster Linie die Fächer Human-, Zahn- und Tiermedizin sowie Pharmazie: Mit welcher beruflichen Qualifikation Sie sich für einen solchen Studiengang anmelden können, lässt sich aber nicht allgemeingültig sagen, da die Regelungen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind.
Zugangsberechtigung
Haben Sie in einem anerkannten Ausbildungsberuf bereits die Meisterprüfung abgelegt, so sind Sie in der glücklichen Lage, eine direkte Zugangsberechtigung zu dem jeweiligen Studienfach zu haben. Dies gilt auch für gleichwertige Abschlüsse wie etwa Techniker, staatlich anerkannter Erzieher oder Betriebswirt. Wer dagegen nur eine abgeschlossene Ausbildung und eine mehrjährige Berufserfahrung nachweisen kann, muss fast immer ein spezielles Eignungsfeststellungsverfahren durchlaufen. Je nach Bundesland kann dies eine Hochschulzugangsprüfung oder auch ein Probestudium sein. Sollten Sie an einem Studium ohne Abitur Interesse haben, ist es empfehlenswert, sich zunächst an die örtliche Beratungsstelle zu wenden, die Ihnen Auskunft über die jeweiligen Voraussetzungen in dem gewünschten Bundesland geben kann.
Alternativen
Sollten Sie trotz aller Möglichkeiten keine Zugangsberechtigung zu einem Studium bekommen, müssen Sie Ihre Zukunftspläne dennoch nicht über Bord werfen. Sie können ja immer noch an einer Abendschule das Abitur nachholen, so dass Ihnen anschließend alle Türen offenstehen. Mit dem Alter hat dies übrigens rein gar nichts zu tun: Selbst reife Damen und Herren entscheiden sich immer häufiger dafür, das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen.
Abendschule
Die Abendschule ist die wohl klassischste Variante der beruflichen Weiterbildung. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich dabei um Qualifizierungsmaßnahmen, die in den Abendstunden und teilweise auch samstags stattfinden und somit optimal für Berufstätige sind. Die Abendschule ist heutzutage in wohl allen Bereichen zu finden und richtet sich an nahezu jede Berufsgruppe. Es gibt Einrichtungen für handwerkliche, soziale und kaufmännische Berufe, für Techniker, Marketingexperten, Landwirte und für ausländische Mitbürger, die ihre deutschen Sprachkenntnisse verbessern möchten. Auch die verschiedenen Schulabschlüsse werden in der Regel durch Kurse in einer Abendschule nachgeholt.
Kostenfaktor
Je nach Fachbereich und Branche sind die Kosten für eine Abendschule teilweise recht hoch. Dies trifft vor allem dann zu, wenn es sich um eine private Einrichtung handelt: Staatlich geführte Institute sind in der Regel deutlich günstiger, manchmal ist der Besuch sogar kostenfrei. In diesem Fall müssen dann nur die Unterrichtsmaterialien bezahlt werden. Wer die Weiterbildung besucht, um sich in seinem ausgeübten Beruf besser zu qualifizieren, darf zudem darauf hoffen, dass sich der Arbeitgeber zum Teil an den Kosten beteiligt. Sofern es sich um eine freiwillige Maßnahme handelt, die ausschließlich von Ihnen ausgeht, ist diese Beteiligung aber natürlich keine Pflicht. Unter bestimmten Voraussetzungen können aber die Kosten für die Abendschule steuerlich abgesetzt werden, hier empfiehlt sich dann ein Gespräch mit dem Steuerberater.
Doppelbelastung
Der Besuch einer Abendschule ist für einen Berufstätigen immer auch eine enorme Doppelbelastung. Schließlich ist eine solche Art der Weiterbildung nicht nur extrem zeitintensiv, sondern auch sehr anspruchsvoll und kräftezehrend. Haben Sie sich für eine Maßnahme entschieden, werden Sie für einen längeren Zeitraum einen Teil Ihrer Freizeit einbüßen müssen, denn es geht ja nicht nur um den reinen Besuch der Kurse. Zu Hause muss das Erlernte regelmäßig vertieft werden, außerdem verlangen Ihnen die aufwendigen Vorbereitungen auf Tests und Prüfungen immer wieder einiges ab. Sie sollten sich darum bereits im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass eine Abendschule zwar eine erfolgsversprechende, dennoch aber auch sehr stressige Weiterbildungsmöglichkeit ist.
Digitale Angebote
In Zeiten von Computern, Smartphones und Tablet-PCs spielt das digitale Lernen eine immer größere Rolle. Auf diese Weise haben Sie auch unterwegs ständig Zugriff auf die Lerninhalte und können beispielsweise in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit noch einmal schnell die letzten Lektionen überfliegen. Grundsätzlich gilt: Kurse und Lektionen, die sich eher mit persönlichen Interessen und Hobbys beschäftigen, sind in der digitalen Version meist sehr günstig oder sogar komplett kostenlos abrufbar. Das betrifft beispielsweise die wichtigsten Vokabeln für den nächsten Urlaub oder Einsteigerkurse für Hobby-Programmierer. Für wirklich anspruchsvolle Lerninhalte, die über den Computer oder als sogenannte App vermittelt werden, müssen Sie aber in vielen Fällen mit relativ hohen Kosten rechnen. Entweder wird eine einmalige Zahlung fällig oder Sie müssen ein Abo abschließen, so dass Sie bis zur Kündigung jeden Monat einen bestimmten Betrag zahlen müssen.
Digitale Lernangebote müssen keineswegs schlechter sein als herkömmliche Kurse in einer Abendschule. Jedoch sind Sie beim E-Learning weitestgehend auf sich alleine gestellt, auch wenn das Programm selbstverständlich eine korrekte Erledigung der Aufgaben überwacht und Sie auf eventuelle Fehler aufmerksam macht. Auch an virtuellen Tipps und Verbesserungsvorschlägen mangelt es meistens nicht. Dennoch fehlt vielen Teilnehmern der persönliche Kontakt zu Mitschülern oder Lehrern. Auch hier ist also wieder ein Höchstmaß an Disziplin gefragt, denn es ist schließlich ein Leichtes, nach einem anstrengenden Arbeitstag oder am Wochenende einfach mal auf die geplante Lektion zu verzichten. Eigenverantwortliches Handeln, eine gehörige Portion Ehrgeiz und die Fähigkeit, sich immer wieder selbst zu motivieren, sind Eigenschaften, die bei dieser Form der Weiterbildung nicht fehlen dürfen.
Fernstudium
Bei einem Fernstudium wird der Lernstoff zum größten Teil außerhalb einer Universität vermittelt. Studenten lernen hauptsächlich mit Skripten und multimedialen Lehrmaterialien, das Einsenden von Aufgaben oder Prüfungen sorgt für eine regelmäßige Leistungskontrolle und Korrektur. Die Teilnahme an verschiedenen Präsenzseminaren ist zudem meist obligatorisch. Ein Fernstudium führt in der Regel zu einem akademischen Grad und darf daher nicht mit einem klassischen Fernlehrgang verwechselt werden. Es gilt heute als sehr erfolgsversprechend, denn bei Unternehmen und Personalchefs sind die Absolventen stark gefragt. Dies hat natürlich auch einen Grund: Schließlich hat es sich mittlerweile auch in Fachkreisen herumgesprochen, dass ein Fernstudium ein Höchstmaß an Motivation, Organisationstalent, Zielstrebigkeit und Eigenverantwortung erfordert. Eigenschaften, die sich im späteren Berufsleben natürlich als äußerst vorteilhaft erweisen.
Motivation & Zielstrebigkeit
Für Berufstätige ist ein Fernstudium die perfekte Möglichkeit, um einen akademischen Grad zu erlangen und die eigene Karriere voranzutreiben. Ihre Unterrichtsmaterialien erhalten Sie nämlich ganz bequem per Post oder Internet, so dass Sie sich in aller Ruhe nach Feierabend oder am Wochenende dem Lernstoff widmen können. Doch aufgepasst: Sie werden mehr als nur einmal Ihren inneren Schweinehund bekämpfen müssen, denn es wird immer mal wieder vorkommen, dass Ihre Motivation schwindet. Sei es, weil Sie am Arbeitsplatz jede Menge Stress haben und am Abend einfach die Luft raus ist, oder weil vielleicht das herrliche Wetter ins Grüne lockt. Hier müssen Sie aber auf jeden Fall eiserne Disziplin beweisen. Falls Sie Familie haben, sollten Sie außerdem für Rückzugsmöglichkeiten sorgen, denn inmitten einer ausgelassenen Kinderschar kann sich auch der ehrgeizigste Student nicht dauerhaft konzentrieren.
Zeitmanagement & Organisation
Auch wenn ein Fernstudium jede Menge Flexibilität garantiert, kann ein gut strukturierter und fester Zeitplane enorm hilfreich sein. Im Idealfall halten Sie sich konsequent an diesen sorgsam ausgeklügelten Plan, in dessen Entwurf Sie im Vorfeld ruhig ein wenig Zeit investieren sollten. Berücksichtigen Sie dabei alle beruflichen und privaten Termine und vergessen Sie auch nicht Phasen, in denen Sie mal rein gar nichts tun. Ohne solche kleinen Auszeiten oder Atempausen werden Sie auf Dauer nicht die Kraft haben, das anstrengende Pensum durchzuhalten. Haben Sie Ihren Zeitplan fertig, sollten Sie auch nur in Ausnahmefällen davon abweichen und ihn ansonsten konsequent einhalten. Und vergessen Sie nicht: Für die Bearbeitung und Einsendung der Lehrbriefe wird Ihnen stets eine Frist gesetzt, die zwar großzügig bemessen wird, aber dennoch natürlich eingehalten werden muss.
Die Doppelbelastung aus beruflichem Alltag und Fernstudium kann mitunter ganz schön an den Nerven zehren. Kümmern Sie sich daher rechtzeitig um eine vernünftige Organisation. Wenn notwendige Einkäufe anstehen oder das Auto dringend in die Reparatur muss, dürfen auch ruhig mal Familienmitglieder oder Angehörige einspringen. Gerade in dieser Zeit ist es extrem wichtig, dass die Menschen aus Ihrem persönlichem Umfeld hinter Ihnen stehen und Ihnen den Rücken freihalten. Nehmen Sie daher ohne ein schlechtes Gewissen Hilfe an und lassen Sie bei Arbeiten im Haushalt auch öfter mal fünfe gerade sein. Es muss nicht alles perfekt aussehen! Dies gilt für Frauen natürlich gleichermaßen wie für Männer.
Kosten
Die Kosten für ein Fernstudium sind von Institut zu Institut recht unterschiedlich. Außerdem hängen die Gebühren natürlich auch immer vom Studiengang und dem angestrebten Abschluss ab. Ein umfassendes Fernstudium, das bis zum Master führt, kostet meist zwischen 2000 und 4000 Euro. Ein Studium mit Bachelor-Abschluss ist dagegen erheblich günstiger und kann oft schon für rund 1500 Euro absolviert werden. Sonderkosten wie Gebühren für Prüfungen und Zeugnisse sind in den Gesamtkosten jedoch nicht enthalten und fallen zusätzlich an. Aber auch hier gilt natürlich: Staatliche Einrichtungen sind immer preiswerter als private Institute. Außerdem ist es ratsam, vor Studienbeginn Angebote verschiedener Einrichtungen einzuholen, so dass ein umfassender Vergleich möglich ist.
Besonders die privaten Anbieter machen auf Ihrer Homepage nur ungern detaillierte Angaben über die einzelnen Kosten eines Fernstudiums. Erst wenn der Interessent seine persönlichen Daten angegeben hat, erfolgt ein umfassendes Angebot mit allen Gebühren. Hier sollten Sie vor allem auf das Kleingedruckte achten, denn oft fallen für spezielle Leistungen Gebühren an, die in der Summe durchaus hoch sein können. Vermeintlich günstige Anbieter entpuppen sich dann schnell als eine zu teure Lösung.
Auswahl des Anbieters/der Fernuniversität
Die Auswahl des Anbieters für ein Fernstudium sollte gut überlegt werden. Neben dem Kostenfaktor spielen nämlich auch noch viele weitere Aspekte eine große Rolle. Sehr vorteilhaft ist beispielsweise eine persönliche Betreuung, so dass Sie per Telefon, E-Mail oder Chat jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner erreichen können, der für Fragen aller Art zur Verfügung steht. Eine solche Betreuung wird inzwischen aber von nahezu allen größeren Instituten angeboten und sollte auf keinen Fall fehlen. Falls wirklich einmal Probleme oder Schwierigkeiten auftreten, müssen Sie ansonsten nämlich erst zeitaufwendig nach einer eventuellen Kontaktperson Ausschau halten, die mit Ihrem Fall dann ohnehin wahrscheinlich gar nicht vertraut ist. Ein weiteres, fast schon unverzichtbares Kriterium: Alle Lehrgänge sollten von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht zugelassen sein. Nur so haben Sie die Sicherheit, dass das Fernstudium auch wirklich alle Qualitätsansprüche erfüllt und der jeweilige Abschluss auf dem Arbeitsmarkt anerkannt wird.
Kostenloser Probemonat
Viele private Anbieter geben Interessierten inzwischen auch die Möglichkeit zu einer kostenlosen Testphase, die in den meisten Fällen einen Monat dauert. Sollten Sie nach dieser Phase nicht mit dem Anbieter zufrieden sein, müssen Sie oftmals gar nichts weiter tun. Sie gehen dann keine weitere Verpflichtung ein und können sich problemlos nach einer anderen Einrichtung umschauen. Falls Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen möchten, sollten Sie sich aber vorab genau die allgemeinen Geschäftsbedingungen anschauen, denn die Regelungen in Bezug auf eine Beendigung oder Kündigung sind teilweise sehr unterschiedlich. Dennoch ist eine Testphase ideal, um sich von dem Service, dem Lehrmaterial und der Vorgehensweise des Institutes einen umfassenden Eindruck zu verschaffen. Und auch für Sie persönlich hat ein Probemonat jede Menge Vorteile: So können Sie schon einmal Ihr individuelles Lerntempo bestimmen und herausfinden, wie viel Zeit Sie in Ihr Fernstudium investieren müssen, um sich den Stoff ausreichend zu verinnerlichen.
Auswahl des Studiengangs
Den optimalen Studiengang zu finden, ist nicht immer so leicht. Oft schwanken zielstrebige Menschen zwischen mehreren Optionen und können sich nicht so recht entscheiden, welchen Weg sie denn beschreiten möchten. Gerade bei Fächern, die sich auf den ersten Blick inhaltlich sehr ähneln, fällt die Entscheidung schwer. Hier kommt es in erster Linie darauf an, sich wirklich sorgfältig und ausführlich zu informieren. Welchen Abschluss strebe ich an? Welche Position möchte ich nach dem Studium gerne bekleiden? Und ebenfalls ganz wichtig: Wie sind die Perspektiven und Zukunftsaussichten in den Studienfächern, für die ich mich interessiere? Nicht immer können solche oder ähnliche Fragen auf Anhieb beantwortet werden. Eine gute Hilfestellung leisten diesbezüglich Tests zur Studienorientierung.
Selbsteinschätzung
Im Internet finden Sie eine Vielzahl an kostenlosen Tests zur Studienorientierung, die oftmals sehr allgemein gehalten sind und unter anderem nach Ihren berufsbezogenen Interessen und Ihren Stärken fragen. Nach Beantwortung der Fragen erhalten Sie eine meist sehr ausführliche Auswertung, die viele Tipps und Empfehlungen beinhaltet. Zwar sind diese Tests in erster Linie für künftige Studenten einer klassischen Universität gedacht und richten sich weniger an Interessenten eines Fernstudienganges, dennoch kann die Auswertung bei der persönlichen Einschätzung bereits ein gutes Stück weiterhelfen. Solche Tests zur Studienorientierung sind unter anderem hier zu finden: was-studiere-ich.de, studifinder.de und ruhr-uni-bochum.de/borakel/.
Online-Studiengänge
Online-Studiengänge liegen bereits seit geraumer Zeit voll im Trend und werden immer häufiger in Anspruch genommen. Bei dieser Variante stellt Ihnen die gewählte Einrichtung das komplette Lehrmaterial online zur Verfügung, eine Zusendung von Print-Materialien per Post entfällt hier völlig. Auch die Betreuung und Korrektur der Aufgaben erfolgt ausschließlich online, oftmals stellt der Anbieter für diese Zwecke spezielle Chats zur Verfügung. In manchen Einrichtungen ist allerdings die Teilnahme an Präsenzlehrveranstaltungen zwingend erforderlich, einige Anbieter wie beispielsweise die Hamburger Fern-Hochschule verzichten aber auch darauf. Wichtig: Die Prüfungen können natürlich nicht von zu Hause aus geschrieben werden, sie finden entweder in der Einrichtung oder an einem regionalen Prüfungsstandort statt. Wichtig: Erkunden Sie sich vorab, ob der von Ihnen gewählte Abschluss des Online-Studienganges auch anerkannt wird!
Technische Voraussetzungen
Ein besonderes technisches Equipment ist für ein Online-Studium nicht notwendig, die Lernplattformen eignen sich für nahezu alle gängigen Betriebssysteme. Häufig werden allerdings einige Plug-ins wie beispielsweise ein Flash-Player benötigt. Diese kleinen Programme können aber ohnehin in vielen Fällen kostenlos heruntergeladen werden. Inzwischen ist es sogar teilweise möglich, die jeweilige Lernplattform über mobile Endgeräte abzurufen.
Kosten
Ein Online-Studium ist nicht unbedingt günstiger als ein klassisches Fernstudium. Die Gesamtkosten setzen sich aus den jeweiligen Monatsgebühren, den Prüfungsgebühren und oft einer sogenannten Betreuungsgebühr für die Abschlussarbeit zusammen. Für einen Masterstudiengang sollten Sie daher rund 6000 bis 7000 Euro veranschlagen, wobei die monatlichen Raten bis zu maximal 200 Euro betragen können. Muss eine Prüfung wiederholt werden, fallen zusätzliche Gebühren an. Das Online-Studium kann innerhalb eines vom Gesetztgeber vorgeschriebenen Rahmens steuerlich abgesetzt werden.
Abschlüsse
Der Abschluss ist wohl der bedeutendste Teil einer Weiterbildung, denn wer ihn erst einmal in der Tasche hat, darf sich meist über eine durchweg rosige Zukunftsperspektive freuen. Zwar ist ein Master-Grad, eine Promotion oder ein Bachelor-Abschluss heutzutage längst kein Garant mehr für eine Festanstellung, dennoch öffnen solche Titel und Zertifikate durchaus Türen, die sonst wohl verschlossen bleiben würden. Wichtig ist, dass der Abschluss, der im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung erworben wird, auch offiziell anerkannt wird. Ein Qualitätssiegel der ZFU, der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht, ist diesbezüglich ein sicherer Hinweis auf die Professionalität des Anbieters.
Bachelor
Der Bachelor ist normalerweise der erste akademische Grad innerhalb eines Studienmodells. Wer eine Universität oder Hochschule besucht, benötigt eine durchschnittliche Regelstudienzeit von drei bis vier Jahren, um diesen Abschluss zu erlangen. Das Studienkonzept gliedert sich in unterschiedliche Module, die Leistungen werden in regelmäßigen Abständen überprüft, wobei ein europaweit einheitliches Bewertungssystem zugrunde gelegt wird. Der Bachelor-Abschluss ist international anerkannt, so dass Sie diesbezüglich auch später im Ausland keine größeren Probleme bei der Jobsuche haben werden.
Neuorientierung
Der Bachelor-Abschluss ist aufgrund seiner relativ kurzen Studienzeit ideal für Menschen, die sich anschließend erst einmal neu orientieren möchten. Ob sofort hinaus ins Arbeitsleben oder doch im Anschluss an die Abschlussprüfung gleich auf den Master-Grad hinarbeiten: Nach dem Bachelor können Sie in aller Ruhe überlegen, wohin Ihr Weg führen wird. Einen Abschluss haben Sie ja dann schon einmal in der Tasche, so dass Sie auf Wunsch nach dem Fachwissen auch erst einmal Lebens- und Berufserfahrung sammeln können. Viele nutzen auch die Gelegenheit, nach dem Bachelor für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen.
Flexibilität
Ihren Bachelor können Sie nicht nur an einer klassischen Hochschule oder an einer Universität erlangen, sondern auch durch ein Fernstudium. Besonders beliebte Studiengänge, die den Bachelor auf diese Weise anstreben, waren in der letzen Zeit Informatik, Energieverfahrenstechnik, Digitale Medien, Maschinenbau und Betriebswirtschaft: Diese Fachrichtungen sind nicht nur aktuell auf dem Arbeitsmarkt stark gefragt, sondern werden wohl auch in Zukunft über einen außerordentlichen Bedarf verfügen. Unternehmen suchen händeringend qualifizierte Mitarbeiter, die nicht nur über Kompetenzen und Innovationsfähigkeit verfügen, sondern eben auch einen entsprechenden Abschluss vorweisen können.
Master
Der Master-Grad baut auf den Bachelor-Abschluss auf und hat eine durchschnittliche Regelstudienzeit von zwei bis vier Semestern. Das Studium kann entweder der Vertiefung von Wissensgebieten aus dem vorherigen Studiengang dienen oder sich auch einem völlig anderen Gebiet widmen. Der Abschluss wird von Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen verliehen, eine vorherige Abschluss- oder Masterarbeit gibt Aufschluss über die erlangten Kenntnisse und Fähigkeiten. Um überhaupt für ein Master-Studium zugelassen zu werden, benötigen Sie unbedingt einen ersten akademischen Abschluss. Das muss nicht zwingend der Bachelor sein: Auch ein Staatsexamen, ein Diplom- oder ein Magisterabschluss ist möglich.
Eigene Zulassungskriterien
Darüber hinaus steht es jeder Hochschule frei, zusätzlich auch eigene Kriterien für die Aufnahme festzulegen. Oftmals handelt es sich dabei um einen speziellen Test, der im Vorfeld absolviert werden muss, teilweise hängt die Aufnahme aber auch von den Abschlussnoten des vorherigen Studiums ab. Sollten Sie sich also für den Abschluss des Master-Grades interessieren, ist es ratsam, wenn Sie sich frühzeitig bei der gewünschten Hochschule nach den jeweiligen Zulassungskriterien erkundigen.
Aufwand und Dauer
Ein Master-Studium ist relativ umfangreich und zeitaufwendig. Nach dem mittlerweile international üblichen European Credit Transfer and Accumulation System, das die Leistungen von Studenten europaweit einheitlich bewertet, müssen für den Abschluss zwischen 60 und 120 Leistungspunkte erreicht werden. Dies hört sich zunächst zwar nicht besonders eindrucksvoll an, Sie müssen aber bedenken, dass inzwischen für einen einzigen Leistungspunkt ein durchschnittlicher Arbeitsaufwand von rund 30 Stunden kalkuliert werden sollte. Haben Sie das Studium dann erfolgreich beendet, erhalten Sie zu der allgemeinen Bezeichnung Master noch eine Titelspezifikation, die sich nach dem Fachbereich richtet. Master of Science, Master of Engineering oder Master of Education sind nur einige Beispiele. Üblicherweise werden diese Bezeichnungen immer abgekürzt.
MBA
MBA ist die Abkürzung für Master of Business Administration. Dabei handelt es sich um einen akademischen Master-Grad, der nach einem ersten akademischen Abschluss erlangt werden kann. Das MBA-Studium deckt im Wesentlichen alle wichtigen Managementfunktionen ab. Dazu gehören nicht nur Rechnungswesen, Vertrieb und Wirtschaftsrecht, sondern auch Personalmanagement, Informationstechnik und Marketing. Nachdem jahrelang der Schwerpunkt vieler MBA-Studenten auf den Branchen Finanzwirtschaft und Bankenwesen lag, hat sich das Bild mittlerweile geändert. Themen wie strategisches Management, Unternehmungsgründung, Organisation und Menschenführung liegen jetzt in der Rangliste deutlich vorne.
Methoden
Ganz charakteristisch für ein MBA-Studium ist die Verwendung von unterschiedlichen Fallstudien sowie die relativ starke Betonung auf Gruppenarbeit und Projektunterricht. Da sich zudem überdurchschnittlich viele berufstätige Akademiker für diesen Studiengang interessieren, wird er meist als Teilzeitstudium berufsbegleitend angeboten. Auch ein Fernstudium ist möglich, wobei verschiedene Präsenzveranstaltungen aber meist unumgänglich sind. Wer sich für eine solch berufsbegleitende Form entscheidet, sollte einen Zeitraum von bis zu drei Jahren einkalkulieren.
Einsatzgebiete und Branchen
Nach dem erfolgreichen MBA-Studium entscheidet sich die Mehrheit der Studierenden für eine Karriere im Bereich Consulting. Danach folgen gleich die Branchen Marketing und Produktmanagement sowie Unternehmensplanung und -entwicklung. Noch gilt ein MBA-Studium als typische Männerdomäne, doch immer mehr Hochschulen und Universitäten gehen mittlerweile dazu über, Anreize für Frauen zu schaffen, damit der Anteil an weiblichen Studierenden erhöht wird. Generell ist der Titel Master of Business Administration auf dem Arbeitsmarkt und bei Studierenden aber sehr hoch angesehen, was nicht zuletzt auch an der außerordentlichen Karriereförderlichkeit liegt.
Diplom
Deutschlandweit ist das Diplom noch immer der häufigste und bei Studierenden auch beliebteste akademische Grad. Studiengänge sind beispielsweise im Bereich der Natur- und Wirtschaftswissenschaften, im Ingenieurswesen sowie bei den Geistes- und Sozialwissenschaften zu finden. Zwar dürfen hierzulande akademische Grade grundsätzlich nur von Hochschulen vergeben werden, dennoch ist es prinzipiell auch möglich, ein Diplom im Rahmen einer Weiterbildung an einer Fachhochschule zu erlangen. In diesem Fall wird der Titel allerdings um den führungspflichtigen Zusatz FH ergänzt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist mit einem Diplom einer Fachhochschule sogar eine Berechtigung zur Promotion möglich. Auch eine Berufsakademie darf ein Diplom vergeben, allerdings gibt es hier einen wesentlichen Unterschied: Es wird in diesem Fall nämlich nicht als akademischer Grad verliehen, sondern lediglich als staatliche Abschlussbezeichnung. Ein solches Diplom trägt daher immer den Zusatz BA.
Diplomstudiengänge beginnen zunächst einmal mit einem Grundstudium, das in der Regel zwei bis vier Semester umfasst. Während dieser Zeit eignen Sie sich alle relevanten Grundkenntnisse des gewählten Fachbereichs an. Für viele Studierende dient es auch der Orientierung. Im Anschluss daran folgt ein drei- bis sechssemestriges Hauptstudium, dass häufig bereits zur Spezialisierung genutzt wird. Die Abschlussprüfungen können je nach Einrichtung und Region unterschiedlich abgelegt werden: Entweder handelt es sich um umfangreiche schriftliche oder mündliche Diplomprüfungen oder aber um studienbegleitenden Teilleistungen. Eine Diplomarbeit ist aber in beiden Fällen zwingend erforderlich, sie weist die Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit nach und muss genauso wie die Prüfungen mindestens mit Ausreichend bewertet werden.
Promotion
Der akademische Grad eines Doktors wird mit der Promotion verliehen. Nur Universitäten und gleich gestellte Hochschulen haben das Recht, in Deutschland einem Studenten die Promotionsurkunde zu überreichen. Doch der Weg dorthin ist alles andere als leicht: Der sogenannte Doktorand muss nach Beendigung des letzten Semesters eine sehr umfangreiche Doktorarbeit vorlegen, die als Dissertation bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um eine wissenschaftliche Forschungsarbeit, die eigenständig erbracht werden muss und den Verlauf der Forschung nach den jeweils aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen dokumentiert. Wurde diese Doktorarbeit von der Fakultät oder einer beauftragten Kommission abgenommen, folgt entweder eine mündliche Prüfung oder aber eine Disputation: Während eines solchen wissenschaftlichen Streitgesprächs muss der Doktorand in der Regel seine Doktorarbeit öffentlich vor Hochschullehrern verteidigen.
Das Verfahren bis zum Verleih der Promotion ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich, obwohl sich die wichtigsten Punkte natürlich gleichen. Voraussetzung ist in allen Fällen ein Studienabschluss, wobei das Examen nach Möglichkeit mit den Noten Sehr gut oder Gut abgeschlossen werden sollte. Je nach Studiengang und Fachrichtung muss der Doktorand zudem noch weitere Qualifikationen nachweisen, in vielen Fällen handelt es sich dabei um das Latinum oder spezielle Seminarscheine. Nach der Wahl eines Doktorvaters, bei dem es sich in der Regel um einen Professor handelt, wird das Promotionsvorhaben offiziell an der Fakultät angemeldet. Wurde der Promotionsstudent angenommen, kann er damit beginnen, seine Dissertation anzufertigen.
Staatsexamen
Mit dem Staatsexamen öffnet sich für den Studierenden der Zugang zu den verschiedenen Berufen im Staatsdienst. Lehrer, Staatsanwalt und Richter sind dabei nur einige Beispiele. Auch für Berufe, die vom Staat reguliert werden, ist ein Staatsexamen erforderlich, dabei handelt es sich dann im Wesentlichen um Ärzte, Apotheker und Rechtsanwälte.
Begründet wird das Staatsexamen vor allem mit dem öffentlichen Interesse: Bei den betroffenen Studiengängen soll die Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards unbedingt eingehalten werden. Somit könnte das Staatsexamen auch als eine Art Qualitätskontrolle des Staates bezeichnet werden.
Ablauf
Das Erste Staatsexamen bildet zunächst einmal den Abschluss des jeweiligen Studienganges. Fast immer folgt danach eine praktische Ausbildung, die zum Zweiten Staatsexamen führt. Diese Vorbereitungszeit, die sich beispielsweise im Bereich Rechtswissenschaften über einen Zeitraum von zwei Jahren erstreckt, wird oft auch als Referendariat bezeichnet. Gut zu wissen: Wenn Sie das Staatsexamen in einem beliebigen Fachbereich anstreben, so müssen Sie zwingend eine Präsenzuniversität besuchen. Diesen speziellen Grad können Sie in Deutschland nicht durch ein Fernstudium erreichen.
Möglicher Umweg
Um beim Beispiel Rechtswissenschaften zu bleiben: Alternativ wäre an einer Fernuniversität jedoch ein Studiengang mit dem Ziel Bachelor of Laws möglich. Im Anschluss daran könnte dann ein weiteres Studium folgen, das zum Abschluss Master of Laws führt. Allerdings lässt sich dieser Werdegang selbstverständlich nicht mit einem klassischen Staatsexamen vergleichen. Es ist jedoch möglich, dass bei einem späteren Jurastudium mit Abschlussziel Erstes Staatsexamen Leistungen aus dem Bachelor-Studiengang angerechnet werden. Falls Sie sich für Studiengänge in anderen Fachbereichen interessieren, informieren Sie sich bitte bei den entsprechenden Hochschulen und Universitäten, ob ähnliche Alternativen zur Verfügung stehen.
Abitur oder Fachabitur nachholen
Wer heutzutage kein Abitur hat, muss leider damit rechnen, dass ihm viele Türen in der Berufswelt verschlossen bleiben. Außerdem ist es noch immer eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein Studium. Doch glücklicherweise ist es inzwischen kein Problem mehr, das Abitur nachzuholen. Auf dem zweiten Bildungsweg bieten sich nämlich gleich mehrere Möglichkeiten. Zum einen können Sie das Abitur natürlich an einer Abendschule oder an einem Abendgymnasium nachholen. Der Zeitaufwand ist allerdings recht hoch: Mit wöchentlich 15 bis 20 Unterrichtsstunden müssen Sie rechnen, teilweise findet auch am Samstag Unterricht statt. Möchten Sie das Abitur neben Ihrer beruflichen Tätigkeit nachholen, sollten Sie über jede Menge Disziplin und Durchhaltevermögen verfügen, denn diese Zeit wird sicherlich nicht einfach.
Zugangsvoraussetzungen Abendgymnasium
Um an einer Abendschule überhaupt aufgenommen zu werden, müssen Sie je nach Bundesland ein Mindestalter von 18 oder 19 Jahren nachweisen. Häufig wird zudem die Mittlere Reife verlangt, ein allgemeiner Hauptschulabschluss reicht in vielen Fällen nicht aus. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist ebenfalls Pflicht, alternativ kann aber auch eine mindestens dreijährige Berufstätigkeit angerechnet werden. Viele Einrichtungen legen zudem großen Wert auf eine umfangreiche Aufnahmeprüfung.
Abitur per Fernschule
Natürlich ist auch eine Fernschule eine gute Möglichkeit, um das Abitur nachzuholen. Auf diese Weise sind Sie zeitlich flexibel und bestimmen Ihr persönliches Lerntempo selbst. Einige Anbieter, wie beispielsweise die Studiengemeinschaft Darmstadt, ermöglichen auch Interessenten mit Hauptschulabschluss den Zugang zu den Abiturprüfungen. In diesem Fall ist der Zeitaufwand allerdings deutlich höher: Während Absolventen der Mittleren Reife für die Abiturvorbereitung lediglich 32 Monate benötigen, werden für Hauptschüler gleich zehn Monate mehr veranschlagt. Noch etwas zeitaufwendiger, dafür aber meist etwas günstiger, ist der Besuch einer Volkshochschule. Auch an diesen gemeinnützigen Einrichtungen kann das Abitur nachgeholt werden, wobei mit einer Dauer von bis zu vier Jahren kalkuliert werden sollte.
Das Fachabitur nachholen
Das Fachabitur ist in Deutschland der zweithöchste Bildungsabschluss und dementsprechend beliebt. Es wird auch oft als Fachhochschulreife bezeichnet und beinhaltet einen schulischen und einen praktischen, berufsbezogenen Teil. Die meisten Interessenten entscheiden sich heutzutage für eine Fernschule, um das Fachabitur nachzuholen. So können Beruf und Lernen sehr gut miteinander verknüpft werden. In der Regel benötigen Sie rund zwei Jahre für diesen Fernlehrgang. Anschließend folgt eine Prüfung vor einer staatlichen Kommission. Selbstverständlich ist aber auch der Besuch einer Abendschule möglich, wobei sich die Zulassungsvoraussetzungen meist nicht stark voneinander unterscheiden. Erwünscht ist fast immer die Mittlere Reife, wer über den Hauptschulabschluss verfügt, muss mit einem deutlichen höheren Zeitaufwand rechnen.
Finanzierung der Weiterbildung
Eine Weiterbildung kostet Geld. Richtig viel Geld teilweise sogar, was dazu führt, dass immer mehr Menschen ihre ehrgeizigen Pläne schnell wieder über Bord werfen, weil sie Angst haben, der finanziellen Belastung nicht gewachsen zu sein. Aber keine Sorge: Zum einen leistet der Staat wertvolle Unterstützung, zum anderen gibt es auch noch weitere Mittel und Wege, um sich den Traum vom beruflichen Weiterkommen zu erfüllen. Wer alle Möglichkeiten ausschöpft, muss also keineswegs auf die gewünschte Maßnahme verzichten.
Staatliche Unterstützung
Für die berufliche Qualifikation können verschiedene Förderprogramme von Bund und EU in Anspruch genommen werden. So vergibt beispielsweise das Bundesministerium für Bildung und Forschung schon seit dem Jahre 2010 Gutscheine für berufsfördernde Weiterbildungskurse. Diese Gutscheine können sogar für Sprachreisen und -kurse eingesetzt werden, richten sich aber in erster Linie an qualifizierende Maßnahmen. Gefördert werden damit 50 Prozent der Kurskosten. Pro Jahr können Sie einen Gutschein mit einem Wert von maximal 500 Euro in Anspruch nehmen.
Bildungsgutscheine
Bildungsgutscheine richten sich an all jene Arbeitnehmer, die bereits arbeitslos sind oder durch eine Fortbildung eine drohende Kündigung wirksam abwenden können. Die Arbeitsagentur gibt sie aber nur dann aus, wenn die Maßnahme bei einem zugelassenen Anbieter stattfindet und für sinnvoll erachtet wird. Bildungsgutscheine werden nur nach einer ausführlichen Beratung mit der Bundesagentur für Arbeit ausgegeben und haben keinen festen Wert, sondern richten sich nach der gewünschten und bewilligten Maßnahme. Für die Bewilligung müssen meist bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden: Entweder muss der Antragsteller über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, oder er muss eine mindestens dreijährige Berufstätigkeit nachweisen können. Im Prinzip handelt es sich bei einem solchen Gutschein um eine Zusicherung der Kostenübernahme. Diese Kosten beziehen sich aber nicht nur auf die Unterrichtsstunden: Auch Fahrtkosten, Kosten für eine eventuelle auswärtige Unterkunft und die Verpflegung sowie im Bedarfsfall Kinderbetreuungskosten gehören dazu. Wichtig: Eine bestimmte Einkommensgrenze darf nicht überschritten werden, da die Gutscheine ansonsten nicht bewilligt werden. Bei einem ledigen Arbeitnehmer muss das Brutto-Jahreseinkommen beispielsweise unter 25.600 Euro liegen. Bei verheirateten Paaren verdoppelt sich diese Grenze.
Meister-BAföG
Der Bund unterstützt angehende Meister aus verschiedenen Bereichen sowie Fachkräfte, die sich spezialisieren möchten. Voll- und Teilzeitkurse, die mindestens 400 Unterrichtsstunden beinhalten, sind förderungswürdig, der Antragsteller muss aber über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. Meister-BAföG wird als Zuschuss und als zinsgünstiges Darlehen vergeben. Die Höhe richtet sich nach den persönlichen Verhältnissen des Antragstellers: Alleinstehende ohne Kind erhalten beispielsweise einen monatlichen Zuschuss von 238 Euro und ein Darlehen in Höhe von 459 Euro, was einen Gesamtbetrag von 697 Euro pro Monat ergibt. Kosten für das sogenannte Meisterstück oder eine andere Prüfungsarbeit werden bis zur Hälfte gefördert, wobei der Höchstbetrag bei 1534 Euro liegt. Auch dieser Betrag wird als zinsgünstiges Darlehen vergeben.
Aqua
Aqua ist ein Bildungsangebot, das sich an arbeitslose Akademiker richtet. Etwa 30 unterschiedliche Bildungsprogramme stehen in den unterschiedlichsten Fachbereichen zur Verfügung. Seminare wie Bewerbertrainings gehören genauso dazu wie Orientierungsmaßnahmen oder Studienergänzungen. Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld bleiben während der gesamten Maßnahmedauer im Bezug von Arbeitslosengeld, Kosten, die im Zusammenhang mit der Fortbildung stehen, können darüber hinaus nach Prüfung der jeweiligen Einkommensverhältnisse übernommen werden.
Kostenübernahme durch den Arbeitgeber
Viele Arbeitgeber haben inzwischen erkannt, dass Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen unverzichtbar sind, um im Berufsleben auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Aus diesem Grund fördern Sie mittlerweile mehr denn je den Ehrgeiz und Fortbildungswillen ihrer Mitarbeiter. Oft ist diese Förderung jedoch an Bedingungen geknüpft: Wer beispielsweise unmittelbar nach der Maßnahme den Betrieb verlässt, um in einem anderen Unternehmen anzufangen, kann aufgefordert werden, die Fördersumme wieder zurückzuzahlen. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund sollten solche Übernahmevereinbarungen immer schriftlich festgehalten werden.
Rückzahlungsklauseln
Der Arbeitnehmer darf in den Rückzahlungsklauseln nicht über Gebühr in seiner freien Berufswahl eingeschränkt werden. Gibt es keine schriftliche Vereinbarung, lohnt ein Blick in den Tarifvertrag oder in Betriebsvereinbarungen. Eine Staffelung liefert diesbezüglich bereits einige wichtige Anhaltspunkte: Bei einer Fortbildung mit einer Dauer von einem Monat ist der Arbeitnehmer meist noch ein halbes Jahr an seinen Arbeitsvertrag gebunden. Dauert die Fortbildung aber sechs Monate, kann der Arbeitnehmer bis zu drei Jahre an seinen Arbeitsvertrag gebunden werden. Diese Werte wurden zwar von Gerichten entwickelt, Abweichungen sind in Einzelfällen aber möglich.
Verschiedene Leistungen
Ein Arbeitgeber hat darüber hinaus mehrere Möglichkeiten, um den Fortbildungswillen seiner Mitarbeiter zu fördern. Dies muss nicht unbedingt in Form von Geldleistungen geschehen: Eine Freistellung zu Lehrveranstaltungen oder Seminaren wäre genauso denkbar wie die Möglichkeit, dem Mitarbeiter am Arbeitsplatz die Möglichkeit zum Lernen einzuräumen. Teilweise zahlt der Arbeitgeber auch erst nach bestandener Abschlussprüfung eine Erfolgsprämie, die womöglich sogar vom Abschneiden und der Note abhängt. Auch ein zinsloses Mitarbeiterdarlehen ist mittlerweile durchaus üblich.
Private Finanzierung
Neben den üblichen Privatkrediten ist das sogenannte Weiterbildungsdarlehen eine sehr gute Möglichkeit, die gewünschte Maßnahme zu finanzieren. Es wird von öffentlich-rechtlichen Banken, hauptsächlich aber von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, auf Antrag gewährt und ist besonders bei länger andauernden Fortbildungen sinnvoll. Das Weiterbildungsdarlehen muss nicht nur die reinen Lehrgangskosten beinhalten, sondern kann zusätzlich auch Lebenshaltungskosten, Aufwendungen für auswärtige Übernachtungen und Fahrtkosten umfassen. Sogar der Kauf eines Computers kann in das Weiterbildungsdarlehen einfließen. Gefördert werden kann grundsätzlich jeder Weiterbildungsinteressierte, wobei die Bonität des Antragstellers nur eingeschränkt überprüft wird. Auch die Höhe des Einkommens spielt bei der Vergabe keine Rolle.
Nicht nur die Kreditanstalt für Wiederaufbau, sondern auch mehrere andere Banken bieten ein günstiges Weiterbildungsdarlehen an. Hier sind die Bedingungen aber meist weitaus strenger: Regelmäßige Gehalts- bzw. Lohnzahlungen, ein unbefristetes Arbeitsverhältnis sowie eine positive Schufa-Auskunft sind oftmals ein Muss. Sollten Sie bei Ihrer Hausbank keinen solchen Kredit bekommen, weil die eine oder andere Voraussetzung nicht erfüllt wurde, kann ein weiterer Versuch bei der KfW durchaus erfolgsversprechend sein. Eine umfassende Beratung ist allerdings auch hier Pflicht.
Fazit: Nie zu spät
Wer heutzutage beruflich mithalten möchte, kommt um das Thema Fort- und Weiterbildung nicht herum. Glücklicherweise sind die Möglichkeiten inzwischen vielfältiger denn je, so dass Sie selbst bei einem sehr straffen Terminplan oder familiären Verpflichtungen nicht auf das gewünschte Studium oder den geplanten Lehrgang verzichten müssen. Und auch finanziell hat sich in den letzten Jahren viel getan: Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen sorgen dafür, dass Sie sich finanziell nicht übernehmen müssen und Ihren bisherigen Lebensstandard weitestgehend beibehalten können.
Eine Weiterbildung ist auch niemals eine Frage des Alters. Ganz egal, ob hoch motivierter Mittzwanziger oder kompetenter Fachmann mit einer langjährigen Berufserfahrung: Es gibt immer einen Weg, um die Karriere voranzutreiben.
Bei der Vielzahl an Bildungseinrichtungen und Kursangeboten ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Informieren Sie sich daher im Vorfeld sehr gründlich über alle Möglichkeiten, die Ihnen offenstehen, und lassen Sie sich gegebenenfalls beraten. Bekannte oder Kollegen, die bereits eine ähnliche Weiterbildung besucht haben, berichten zudem sicherlich gerne von ihren Erfahrungen. In erster Linie kommt es darauf an, dass die Maßnahme optimal zu Ihren persönlichen Lebensbedingungen passt, denn nur wenn Sie Job, Weiterbildung und eventuell Familie miteinander in Einklang bringen können, stehen die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss gut. Vergleichen Sie auch ruhig die Preise der verschiedenen Anbieter, aber bedenken Sie auch, dass die günstigste Variante vielleicht nicht gleichzeitig auch die beste Möglichkeit ist.